Kamelienschau und Kamelienblüte im Gewächshaus des Königsbrücker Schlosses
Kamelienschau im Schloss Königsbrück
Die Kamelienschau ist von Ende Januar bis Ende März sonntags von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr für alle Besucher kostenfrei geöffnet.
Die aktuellen Öffnungszeiten und Termine finden Sie auf der Homepage des Heimatvereins. Besuchergruppen und Reisegesellschaften können sich außerhalb der Öffnungszeit bei der
Königsbrückinformation unter
Tel.:035795 42555 oder
Email:
anmelden.
Ihren Besuch erwartet freundlich wie immer die Kameliengruppe des Königsbrücker Heimatvereins.
Viel Freude und züchterische Erfolge mit Ihren eigenen „Exoten" wünschen die
Mitglieder der Kameliengruppe
des Heimatvereins Königsbrück und Umgebung e.V.
Liebe Kamelienfreunde, Kamelienliebhaber,
Kamelienbesitzer und Kamelienzüchter,
Blumen- und Pflanzenfreunde von nah und fern,
„200 Jahre Kamelien in Sachsen"
... und wir schönen Königsbrückerinnen „Schneeweißchen" und „Rosenrot" mittendrin!
Was kann schöner sein?
Mehr noch – während „Schneeweißchen" (Ca. jap. „Alba Plena") sich im guten Mittelfeld der „Alten" aufhält, ist „Rosenrot" (Ca. jap. „Althaeiflora") mit Sicherheit die einzige älteste ihrer Art in Deutschland nördlich der Alpen.
Unser zeitiges Erwachen, gegenüber den anderen Schwestern an ihren Standorten Zuschendorf, Pillnitz und Roßwein, ist unserem Haus in Königsbrück anzulasten.
Aus vermutlich wirtschaftlichen Gründen (Gärtnereibetrieb) oder welchen anderen auch immer, wurden wir viele, viele Jahrzehnte gezwungen, uns mit vielen anderen Pflanzen in einem gemeinsamen – für uns leider viel zu warmen Haus – aufzuhalten.
Andererseits war dies unsere Lebensrettung. Ohne Gärtner, ohne Wärme – wir sind frostempfindlich wie viele der damaligen Ankömmlinge, nicht alle sind es – wären wir heute nicht mehr hier.
Unser großer Dank gilt also ihnen, den vielen Gärtnern und ihren Gehilfen, die uns solcher Art am Leben erhalten haben und es bis heute noch tun.
„Schneeweißchen" und „Rosenrot" in voller Pracht sind wieder für euch erwacht. Wir laden euch alle ein ins „Reich der Winterblumen" nach Königsbrück.
Drei Generationen an Kamelien erwarten euch. Auch das ist einmalig in Deutschland.
Wissenswertes über die Kamelien in Königsbrück
Kamelien (Camèllia japònica) auch als Chinarose bezeichnet, galten als eine wertvolle Entdeckung des ganzen 18. Jahrhunderts. Kamelien gehören zur Gattung des Teestrauchgewächse und sind mit rund 80 Arten in Südost- bis Ostasien, einschließlich Indonesiens und der Philippinen beheimatet.
Immergrüne Sträucher oder kleine Bäume mit glänzenden, ledrigen Blättern und meist großen Blüten sowie holzigen Kapselfrüchten sind die wesentlichen Merkmale. In zahlreichen Sorten wird die Chinarose als Zierpflanze kultiviert, ein in den Wäldern Japans, Koreas und Taiwans beheimateter Strauch oder bis 15 m hoher Baum. Carl von Linnè gab den Neuankömmlingen den Gattungsnamen.
Carl von Linnè, Arzt und Naturforscher, geboren: 23. 05. 1707 in Rashult (Smàland, Schweden) gestorben: 10. 01. 1778 in Uppsala
Sein Lebenswerk ist die Schaffung der binären Nomenklatur, mit der er für jedes Lebewesen lateinische Gattungs- und Artnamen als international verständliche Bezeichnung einführte. Das von ihm aufgestellte Linnè' sche System des Pflanzenreichs ist ein künstliches System, das durch natürliche Systeme ersetzt wurde.
Schon am 11. 12. 1897 empfahl der Königsbrücker Schloßgärtner R. Hoffmann in der Westlausitzer Zeitung blühende "Camellien".
Das genaue Datum, seit wann sich die Kamelien in der Schloßgärtnerei befinden ist noch nicht bekannt. Die Verbreitung der Kamelien in Europa wird in Fachkreisen auf über 200 Jahre geschätzt.
Im Staatsarchiv Dresden befinden sich Akten, die belegen, daß in der Zeit von 1728- 46 zur Standesherrschaft der Grafen von Friesen, umfangreiche Renovierungsarbeiten am Schloßgarten und der schönen und göttlichen Orangerie, nebst dem Bau zwei neuer massiven Gewächshäusern in Königsbrück, stattgefunden haben.
1846 wird berichtet, das Kamelienhaus sei wieder hergerichtet. 1872 findet ein Dampfkesselhaus mit Blumenzuchtgebäude Erwähnung. (Glas mit eiserner Verrahmung 1/ 3 Ziegel und 2/ 3 Glas mit einem Teil hölzerner Verrahmung)
1996 befanden sich die Königsbrücker Kamelien in akuter Gefahr. Durch Baumaßnahmen am Schloß entfiel die Wärmeversorgung des Gewächshauses. Ein Ausgraben der Pflanzen war durch die Größe und der starken Verwachsungen im Mauerwerk nicht möglich. Für die Bezahlung eines Gärtners, war kein Geld vorhanden. Eine mobile Ölheizung wurde installiert, deren Finanzierung sich zu einem Drittel der ASB und zu zwei Dritteln das Kamenzer Landratsamt teilten. Der Hausmeister des ASB schaute in der Woche nach dem Rechten und für die Wochenenden fanden sich Mitglieder des Heimatvereins.
In der Saison erfreuen sich viele Besucher (schätzungsweise weit über 10000) an der gewaltigen Blütenpracht unserer Kamelien. Inzwischen hat sich viel getan im Königsbrücker "Kamelienhaus". Die Heizungsanlage wurde zurückgebaut, eine automatische Beschattungsanlage installiert, das Hochbeet abgerissen und viele neue Kamelien gepflanzt.
Seit 2007 ist die Kamelienschau auch über einen behindertengerechten Zugang zu erreichen. Jetzt stehen in Königsbrück fünfzehn 7-jährige Spalierkamelien, neun 50- und 90-jährige sowie drei über 180-jährige Stämme. Eine Zusammenstellung dieser Art gibt es in Deutschland kein zweites Mal!
Die Zusammenstellung erfolgte durch den Heimatverein Königsbrück und Umgebung e. V. mit Hilfe folgender Quellen: Staatsarchiv Dresden, Stadtarchiv Königsbrück, Stadtbibliothek Königsbrück
200 Jahre Kamelien in Sachsen
In Sachsen gibt es 4 herausragende Kamelienstandorte mit einer über 200-jährigen Tradition in der Kamelienzucht und -pflege. Die Standorte befinden sich in Pillnitz, Roßwein, Zuschendorf und unsere Kamelien in Königsbrück.
Anläßlich dieses Jubiläums gab die Deutsche Post im August 2004 eine Briefmarke und einen Schmuckumschlag (eine so genannte Ganzsache) mit Kamelienmotiv in einer Auflage von 200 Tausend Stück heraus.
Als Motiv wurde für den Umschlag das Königsbrücker Schloßtor gewählt
Schmuckumschlag mit Kamelien und Königsbrücker Schloßtor
Hier gibts die Bilder