Historie
Königsbrück
Ein kurzer Überblick über die Geschichte vom Königsbrück.
Königsbrück mit den Ortsteilen Gräfenhain und Röhrsdorf wird als das "Tor zur Westlausitz" bezeichnet und wurde 1248 erstmals urkundlich als "Kunigensbruk" erwähnt.
Die Entwicklung der Stadt ist eng mit der des Schlosses und der Standesherrschaft verknüpft.
Wo die "Hohe" Straße die Pulsnitz querte, entstand an dieser wichtigen Furt schon frühzeitig eine Straßenburg, aus der sich später die Schlossanlage entwickelte. Die Geschichte des Schlosses läßt sich bis zum Jahre 1355 zurückverfolgen, als es durch den Sechsstädtebund zerstört wurde (nicht urkundlich belegbar).
Gegenüber der Schloßanlage entstand das Städtchen Königsbrück mit seiner nunmehr über 400jährigen Hauptkirche.
Die Pulsnitz bildete zur Zeit der Stadtgründung den Grenzfluss zwischen der Mark Meißen und der Oberlausitz, die dem Königreich Böhmen unterstand. Viele Jahrhunderte hindurch war Königsbrück eine Handwerkerstadt, die besonders vom Töpfer- und Schuhmacherhandwerk geprägt war.
Ende des 19. Jahrhunderts begann eine bescheidene Industrialisierung und die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Parallel dazu entwickelte sich Königsbrück zu einer kaiserlichen Garnisonsstadt. 3 Kasernenanlagen und ein Truppenübungsplatz sollten für 99 Jahre unsere Stadt dominieren. Handel, Handwerk und das Gaststättengewerbe profitierten davon. Die Übernahme der militärischen Anlagen durch die "Rote Armee" nach 1945 hatte allerdings erheblich negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Stadt und ihrer Region, so das nur im beschränkten Maße industrielle Arbeitsplätze entstehen konnten.
Mit der friedlichen Revolution 1989 waren auch in Königsbrück umwälzende Veränderungen verbunden. Der letzte russische Soldat zog im September 1992 ab. Im Umfeld unserer Landeshauptstadt stellen die ehemaligen militärischen Liegenschaften nun ein wichtiges Flächenpotential dar. Seit 1998 arbeiten wir intensiv unter Mitwirkung des Freistaates Sachsen an der Aufbereitung dieser Flächen.
In den Jahren der deutschen Einheit forcierten wir die Entwicklung unserer Infrastruktur. Eine Verbandskläranlage konnte 1995 in Betrieb genommen werden. Das Erdgasnetz und das Telekommunikationsnetz wurde modernisiert und erweitert. Der Anschluss der Stadt an eine neue Fernwasserleitung ist für die Entwicklung von Königsbrück und Ortsteilen von großer Bedeutung.
Gleichzeitig gab die Einbindung in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm erhebliche Impulse für die Stadterneuerung, die letztlich in wesentlich verbesserten Wohnbedingungen zum Ausdruck kommen. Auch die Modernisierung öffentlicher Gebäude und Einrichtungen (Erlebnisbad, Rathaus, Stadtbibliothek, Jugend- und Freizeitzentrum, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen) und die Entwicklung eines Gewerbegebietes waren somit möglich geworden.
Nach 60 Jahren konnte auch die Ortsumgehung im Jahre 1998 fertig gestellt werden, genau in dem Jahr, in dem unsere Stadt den 750. Jahrestag ihrer ersten urkundlichen Erwähnung feierlich begangen hat.
Königsbrück ist im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft mit Laußnitz und Neukirch auch Verwaltungszentrum der Region. Die wirtschaftliche Entwicklung wird künftig Schwerpunkt der Arbeit der Stadtverwaltung sein. Die Bürger dieser Stadt haben allen Grund, stolz auf das Erreichte zu sein und auch weiterhin mit Optimismus ans Werk zu gehen.
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Historischer Stadtrundgang (Flyer als Download)
Schloss
Das stattliche Schloss liegt auf einem felsigen Talsporn und wird teilweise von der Pulsnitz umflossen. Die Geschichte des Schlosses verliert sich zum großen Teil im Dunkel des Mittelalters. Das Schloss in seiner heutigen Form entwickelte sich aus einer hölzernen Grenzfeste, die notwendig war, um die Grenze zwischen Sachen und Böhmen zu sichern. Die Pulsnitz war zu damaliger Zeit Grenzfluss. Als später das Frankfurter Gleis entstand, das hier die Via Regia kreuzte, wurde hier der Brücken und Geleitzoll zur Königlichen Brücke in Dresden erhoben.
Schlokapelle um 1900
Anfang des 13. Jahrhunderte waren die Herren von Kamenz im Lehnbesitz von Königsbrück. Dies geht aus der Stiftungsurkunde des Klosters St. Marienstern vom 13. Oktober 1248 hervor. In ihr wird der Zoll „de theoloneo in Kunigesbruc" erstmals erwähnt. Dies ist auch die Ersterwähnung von Königsbrück.
Im Schutze dieser Grenzfeste bzw. Burg entwickelte sich später nach und nach eine nicht agrarische Dienstleistungssiedlung für die hier durchkommenden Handelswagen.
Zur Ausspanne und Rast wurde ein 65 m x 75 m Rastplatz angelegt, der sich im nachhinein zum Markt entwickelte. Als erster namentlicher Besitzer erscheint am 08. September 1298 ein Heinricus de Konigesbruck als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen von Meißen. Dieser Henricus war mit Sicherheit Lehnnehmer der Herren von Kamenz, und somit noch nicht im Besitz der Grundherrschaft.
Dies gelang erst Hawlatsch von Dohna, der nachdem sich 1438 die Herrschaft Kamenz aufgelöst hatte, die Umliegenden Orte assimilierte.
In einer besonderen Urkunde vom 11. Januar 1351 versprach Kaiser Karl VI. der Stadt Budissin, das Stadt „oppudum" und Schloss Königsbrück, nie von der Krone Böhmen und der Vogtei Budissin getrennt werden soll.
Schlosseingang und Kriegerdenkmal um 1910
Wo sich irgendwo eine Ansiedlung entwickelte waren die Vertreter der Kirche nicht mehr weit. Auch sie siedelten sich im Schutz einer Befestigung an. 1346 wird die Königsbrücker Hauptkirche in einer meißnischen Matrikel erstmalig erwähnt. 1454 belehnte Wladislaw, König von Böhmen, die Gebrüder von Dohna „ferner mit dem von ihren Vater Hawlatsch von Dohna aufgebauten Sitz vor dem Städtlein". 1551 taucht erstmals die Bezeichnung „Herrschaft" für Königsbrück auf.
1560 wurde Christoph von Dohna in Bautzen während einer Predigt in der Kirche vom Schlag gerührt. Mit ihm starb diese Linie der von Dohna aus. An dieses Geschlecht erinnert nur noch der Bau der Baderbrücke und der Umbau des alten Teiles des Schlosses mit Wappen im Außenputz des Wendelsteines. 1562 wurde Caspar von Dohna auf Straupitz mit der Herrschaft Königsbrück belehnt. An sie erinnert die Hospitalkirche die sie erbauen ließen.
Um 1700 unter der Herrschaft von Maximilian Freyherr von Schellendorff wurde das jetzige Hauptschloss und die Wirtschaftsgebäude mit Gärtnerei errichtet. 1703 sind die großen Terrassenmauern hinzugekommen. 1726 kam die Standesherrschaft an Heinrich Friedrich Reichsgraf von Friesen auf Schönfeld (bei Dresden). In der Zeit derer von Friesen ist unter anderen eine offene Treppenanlage, die später zugesetzt wurde, an das alte Schloss angebaut worden. Auch wurden 1752 große Gewächshäuser errichte.
Schloss1803 übernahm Grafen Peter Karl Wilhelm von Hohenthal das Schloss mit allen Pertinenzien. In der Zeit der Hohenthalschen Herrschaft wurde die Orangerie vom alten Schloss abgerissen. Die Pilasterbemalung an der Schauseite des Schlosses ist auch bei ihnen entstanden. 1852 ging das Schloss aus einem Konkursverfahren der Familie Hohenthal an Graf von Wilding über. In dieser Zeit wurde das Schloss fast bis zur Unbewohnbarkeit heruntergewirtschaftet.
1893 wurde das Schloss durch Kommerzienrat Bruno Naumann angekauft. Dieser war Begründer der Firma „Seidel & Naumann" in Dresden. Nach unfangreichen Erneuerungsarbeiten am Schloss, konnte die Familie Naumann im April 1917 jenes beziehen. Im April 1945 haben Naumanns Königsbrück verlassen müssen.
1945/46 wurde das Schloss von der russischen Besatzungsmacht als Lazarett genutzt. 1948 lebten 32 ausgebombte Familien aus Dresden im Gebäude. Auch sollte auf Befehl der Bodenreform das Schloss 1948 abgerissen werden. Zum Glück ist es nicht geschehen.
Von 1952 bis 1966 erfolgte nach umfangreichen Umbauarbeiten eine Nutzung als Erholungsheim durch die SVK für leichte Tbc-Kranke. Es wurden rund 3 650 Patienten geheilt. 1966 erfolgte der Anschluss an das Bezirkskrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Arnsdorf. 1985 begannen die Renovierungsarbeiten der Außenfassade des Schlosses. 1994 wird das Psychiatrische Pflegeheim durch den ASB als Betreiber übernommen.
Auf Initiative des Heimatvereines Königsbrück und Umgebung e.V. begann man 1997 mit dem Wiederaufbau des Eingangstores mit Dachreiter, welches 1948 abgerissen wurde. Zur 750-Jahrfeier von Königsbrück konnte dieses am 24.06.1998 übergeben werden.
Durch den Neubau je eines Altenheimes am Königsbrücker Schlosspark und in Bernsdorf wurde das Schloss im Januar 2001 leer gezogen.
Seit September 2001 ist es in Privatbesitz.
Jörg Klotzsche
Schlosspark
Seite ist noch im Aufbau
Löwen - Apotheke
Seit etwa 1668 wird in einer Urkunde das "Privileg der Löwen-Apotheke für den Herrschaftsbereich Königsbrück benannt. Weihnachten 1690 verlieh der damalige Standesherr von Königsbrück Maximilian Freiherr von Schellendorff dem Apotheker Gottfried Nicolai das Privileg für die, von diesem, in Königsbrück an der Ostseite des Marktes errichtete Apotheke.
Dieses bildet heute noch die Rechtsgrundlage für das Realrecht der Königsbrücker Apotheke. 1760 am 4. Dezember wird die Apotheke bei dem großen Stadtbrand mit zerstört. 1761 entstand darauf die ganze Front der Marktseite in der ansprechenden Gleichheit. Das Wahrzeichen bzw. Relief an der Apotheke zeigt einen vergoldeten Löwen, der eine Kartusche hält, seitlich davon ein Palmenzweig. Auf der Kartusche ist ein Äshuläpstab mit Schlange zu sehen. Seit wann die Bezeichnung Löwen-Apotheke aufgekommen ist, ist nicht festzustellen, vermutlich mit dem Neubau 1761.
1841 Im Wochenblatt für Königsbrück und Umgebung vom 5. Juni 1841 findet man eine Anzeige, daß in der Apotheke auch homöopathische Mittel angefertigt werden. 1904 Der Apotheker Friedrich Wilhelm Fürchtegott Ermel, ein Kind unserer Stadt, erwarb die Apotheke.
1926 wurde das Haus aufgestockt und das ganze Erdgeschoß, sowie das Hintergebäude ausschließlich der Apotheke vorbehalten.
1935 wurde ein Verbindungsgebäude zwischen Vorder- u. Hinterhaus geschaffen, in dem ein Teil des immer größer gewordenen Spezialitätenlagers untergebracht wurde, ferner ein ausschließlich der Homöopathie und Biochemie vorbehaltener Raum. Das Laboratorium wurde mit modernen Arbeitsgeräten und Apparaturen versehen. 1945 Während der Kämpfe um Königsbrück erhielt die Apotheke einen Granattreffer und erlitt auch an Inventar und Waren aller Art große Verluste.
Die Schäden an Dach, Schornstein, Boden und Mauerwerk im 2. Stock wurden mit Hilfe der Stadt schnell beseitigt, ebenso wurden die elektrische Anlagen und das Telefon wieder in Gang gesetzt. Schwieriger war die Warenbeschaffung, da die Züge noch nicht wieder fuhren und Großhandelsfirmen zum Teil ausgebrannt waren. 1945 Am 13. Dezember erloschen in Sachsen die Apothekenbetriebsrechte (=Privilegien), die privilegierten Apotheken zu Landesapotheken erklärt und als Pachtapotheken vergeben.
1952 Der Apotheker Ermel stirbt, er hat Apotheke unter schwierigen Bedingungen zu beachtlicher Leistungsfähigkeit gebracht, Friedrich Oswald Armin Ermel wird neuer Pächter
1959 erfolgte die Umwandlung der staatlich verpachteten Löwenapotheke in eine staatliche Apotheke. Der Verkauf von Drogeriewaren wurde eingeschränkt, der Anteil industriell hergestellter Arzneifertigwaren stieg an und wurde Hauptteil des Umsatzes. 1976 übernahm Apothekerin F. Findeisen die Apotheke
1992 erfolgte die Sanierung und Modernisierung der Apotheke unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes.
zusammengetragen Stadtarchiv 1998
Stadttore
Einiges über die Stadttore und deren Entstehung in Königsbrück
Für die Gründung des Ortes Königsbrück bot sich unter Ausnutzung der natürlichen Schutzlage, auf dem Plateau über der Pulsnitz im Bereich der heutigen Schloßstr. ein trefflichst geeigneter Platz für eine gegen räuberische Überfälle geschützte Grenz- und Zollstelle zwischen der Oberlausitz und dem Bistum Meißen für diese Gegend an. Nach Süden und Westen hin bot der schroffe Abhang mit der Anhöhe zur Pulsnitz, und nach Norden der ziemlich steile Abhang zum erweiterten Käbnitztale ein natürliches Hindernis. Nur nach Osten verläuft der Platz in das Hintergelände.
Da der Ort gleichzeitig Kreuzungspunkt zwischen zwei wichtigen Handelsstr. war, kann man annehmen, daß sich im Laufe der Zeit eine Dienstsiedlung für den Durchgangsverkehr entwickelt hat. Zur Versorgung der Burgbesatzung und der durchziehenden Handelsleute mit ihren Wagen, haben sich nach und nach bestimmte Berufsgruppen hier niedergelassen. Dabei handelte es sich in erster Linie um Bäcker, Fleischer, Gastwirte, Schmiede, Stellmacher und Sattler zur Erledigung von Reparaturen und zur Beköstigung des fahrenden Volkes und der Soldaten. Man kann davon ausgehen, das die Handelsleute begonnen haben, an so einem Sammelpunkt, ihre Waren gegenseitig auszutauschen oder zu verkaufen, so das sich durch sie, auch die ersten Krämer vor Ort entwickelt haben.
Bei der Entwicklung der Dienstsiedlung zu einem städtischen Gemeinwesen kamen weitere Handwerke und Gewerbe hinzu, die vor allen Dingen der Eigenversorgung der ansässigen Bevölkerung und der umliegenden Dörfer diente. Damit waren alle Voraussetzungen gegeben, damit sich Märkte entwickeln konnten. Aus der hiesigen Siedlung entwickelten sich bald die Stadt. In der Mitte der Fläche wurde ein weites Quadrat, der Markt, abgesteckt, an dem das Rathaus mit Verkaufsstellen errichtet wurde. Zum Markt, dem Kern der Stadt, führten rechtwinklig zwei westöstlich gerichtete parallele Verkehrsstraßen, die wieder rechtwinklig durch enge Quergassen verbunden waren. Der an Markt und Straßen grenzende Flächenraum wurde in schmale Baustellen für die Siedler zerlegt. Die errichteten schlichten Häuser kehrten ihre Giebelseiten den Straßen zu. Abseits von Markt und Verkehr, auf günstig ausgesuchtem Platz, liegt erhöht die ummauerte Kirch mit dem Friedhof auf einem stillen Fleck für sich. Man kann davon ausgehen, daß sich die Bevölkerung bei drohender Gefahr durch räuberische Truppen, in den Kirchhof zurückgezogen hat.
In einer Urkunde von König Johanns von Böhmen, Breslau, vom 19. Oktober 1331 wird Königsbrück als Stadt bezeichnet. Zu dieser Zeit war der Ort im Besitz des adligen Grundbesitzers Johann de Konigesbrucke. Der Stadtgrundriß wird eindeutig von den sich in der Stadt kreuzenden zwei Fernhandelsstraßen und einem räumlich sehr großen Marktplatz bestimmt. ( 65 x 75m) Dieser wurde vorrangig als Ausspanne und weniger als Handels und Marktplatz benutzt und war trotz seiner Größe, oftmals noch zu klein, daß er die Menge an Kauf und Handelswagen kaum fassen konnte. Besonders schlimm ist es gewesen, wen in Leipzig oder Frankfurt Markt abgehalten wurde. Dies zeugte von einem sehr regen Handelsverkehr durch die Stadt.
1490 erwarben die Herren von Königsbrück die da waren Hans, Nickel und Merten von Dohna, vom König Wladislaw von Böhmen einen Gnadenbrief, der der Herrschaft das Recht gab, sie mit Mauern, Türmen und Gräben zu befestigen, Märkte einzurichten und Zölle zu erheben. Das Marktrecht wurde nicht der Stadt verliehen, sondern unmittelbar den Besitzern von Königsbrück. Ob die Stadt jemals ummauert war, ist nicht nachweisbar. Es wird aber angenommen, daß dies nie geschah.
Durch Erhebung des Marktrechtes machte es sich erforderlich diese zu schützen und zu kontrollieren. Zu diesen Zwecke sind Stadttore angebracht worden. Zum Schutz vor feindliche Truppen, spielten sie aber kaum eine Rolle. Unter dem Schutz und Schirm des dadurch entstandenen "befestigten" Platzes mag sich zeitig ein Marktverkehr entwickelt haben.
Es ist nachweisbar, daß die Stadt drei Stadttore besessen hatte. Eins befand sich, am Ende der heutigen Curt Tausch Straße zwischen der Fleischerei Leißner und dem Rundfunkgeschäft Wendorff, man bezeichnete es unter anderen als Schmorckauer Tor. Ein Zweites am Ende der heutigen Alten Post Straße zwischen Glas Beyer und dem Schreibwaren Geschäft Steglich, was auch als Kamenzer Tor erwähnt wird. Vor diesen beiden lagen die über 50 einfacher gebauten Häuser der Vorstadt. Das Dritte findet sich oberhalb vom Schloßberg zwischen der Diakonie Sozialstation und einem nicht mehr vorhandenen Haus, vor dem heutigen Eingang zur Kirche, genannt auch das Mühlen Tor.
Man vermutet, daß noch ein Viertes Tor zur Stadt gehörte. Es soll sich stadteinwärts vor der Baderbrücke befunden haben. Dies läßt sich aber noch nicht genau bestätigen. Da dieses auf den alten Karten nicht auszumachen ist, kann man vermuten, das es sich an dieser Stelle nur um einen Schlagbaum mit Wächterhäuschen gehandelt hat.
Des weiteren muß es noch etwas Kleinere gegeben haben, denn der Weg zur Hintergasse, zwischen Noske und der Sparkasse war sicherlich auch verschlossen. Ansonsten konnten ja die Handelleute, die keine Standgebühren und Durchgangszoll zahlen wollten, diesen benutzen.
In früherer Zeit mögen diese Tore rund um die Uhr bewacht worden sein. Sie bestanden aus einem Haupttor von 7 Ellen (ca. 4,0m) und einer Nebenpforte von 3 Ellen (ca. 1,70m) Breite. Sie hatten Schwibbögen und waren verschließbar. Außerdem befanden sich gewöhnlich sogenannte Torwärter- oder Wachhäuschen zusätzlich davor. Man kann auch annehmen, daß sich zum weiteren Aufhalten des Verkehres noch Schlagbäume gegeben haben muß. Das Passieren der Tore wurde aber in Laufe der Zeit weitgehend gelockert, so daß dann nur noch an bestimmten Tagen, wie zum Beispiel an Märkten, diese besetzt waren. Zu dieser Schlußfolgerung kommt man, wenn man sich die Stadtrechnungsbücher vom 18. Jahrhundert betrachtet. Zu der Zeit erscheinen nämlich nur noch Torwächter an Markttagen. Wenn Märkte angesetzt wurden, wie zum Beispiel der Viehmarkt, mußten sich die jeweiligen Händler vorher einen Schein auf dem Rathaus besorgen, auf dem festgeschrieben war, wieviel Stück Vieh sie verkaufen wollten. Eben diese Scheine wurden dann von den Torwächtern kontrolliert. Um 1830 erhielt der jeweilige Wächter 4 Groschen am Tag als Lohn. In diesem Jahr wurde der Viehmarkt am 28. Januar abgehalten, und die Personen die da an den Toren standen waren,: Johann Heinrich Fuchs, Johann Christoph Müller, Christian Friedrich Rentzsch und Gottfried Kühne.
Auch tauchen immer wieder mal in den Rechnungsbüchern Ausgabegelder zur Reparatur der Tore auf. So wurde z.Bsp. 1752 von dem Zimmerermeister Johann Hauschcke das Schmorckauer Tor neu gelattet und mit Schindeln gedeckt. An Hand von Beschreibungen von verschiedenen Autoren läßt sich eine ungefähre Skizze anfertigen, wie diese einmal ausgesehen haben mögen. Wann man die Stadttore beseitigt hatte ist schwer zu ermitteln.
Anzunehmen ist, daß es nach dem Stadtbrand von 1847 geschehen ist.
recherchiert und niedergeschrieben von Herrn Jörg Klotzsche
Die großen Brände in Königsbrück
1355 zogen mit aller Macht die Kriegsleute des Oberlausitzer Städtebundes "kgen Konigsbruck und brannten ab den Schonenvelder Hof an dem statil", so berichtet Johann von Guben, ob damit unser Schloss gemeint war ist nicht belegbar, denn die Herrn von Schönfeld waren nicht im Besitz unserer Stadt.
Im Oktober 1431 kamen hussitische Schwärme sengend und brennend in unsere Landschaft, die Stadt und die Hauptkirche brannten mit ab.
1513 brannte die Kirche am Himmelfahrtstag ab
1530 brannte fast die gesamte Stadt ab
Am 01.08.1631 früh um 02.00 Uhr wurden die ganze Stadt, die Kirche, Pfarr- und Kaplandiakonat, das Schulgebäude, das Rathaus und 146 Wohnhäuser in Schutt und Asche gelegt, es blieben nur das Schloss, die Hospitalkirche und 55 Häuser der Vorstadt verschont.
Nach diesem Brand wurde ein Gang vom Markt bis zum Mühlgraben "zum ewigen Gedächtnis solcher Feuerbrunst" und zur Beschaffung von Wasser bei künftigen Bränden baufrei gelassen.
1677 wurde die erste Königsbrücker Feuerordnung erlassen.
Am 04.12.1760 brannten 60 Hauser der Innen- und Vorstadt (die Häuser am Markt von Alder bis zur Sparkasse, die Curt-Tausch-Straße, Louisenstraße, Mittelstraße und Poststraße - mehrere Jahrzehnte wurde zum Andenken jährlich eine Brandpredigt gehalten und eine "Regularität" (Bau-Reglement) von J. F. E. Freiherr von Friesen erlassen um eine einheitliche Bauweise und bestmögliche Brandsicherheit zu gewährleisten..
Am 04.12.1789 brach in einem Töpferhaus durch Verwahrlosung Feuer aus, 6 Häuser brannten ab.
Am 06.12.1791 brannten auf der Weißbacher Straße 8 das Bürgerhaus nieder, diesmal wahrscheinlich durch Brandstiftung.
Im Aug. 1825 brannte es wieder in der Weißbacher Straße, unterhalb des vorherigen Brandortes gingen 4 Häuser in Flammen auf.
25.09.1833 brannte das alte Schießhaus ab.
Am 02.12.1833 brannte ein Gartenhäuschen ähnliches Gebäude im Erlicht, kurz davor oder danach brannten das Haus des Bergbesitzers Reinhard am Steinborner Weg und das Haus der Töpferwitwe Fiedler in der äußeren Kamenzer Gasse.
Am 20.11.1840 wurden 3 Häuser in der Kirchgasse zerstört.
Am 28/29.03.1847 brach auf der Südseite der Braugasse (Marktstraße), in der Nähe der Dresdner Straße, ein Feuer aus, es vernichtete die gesamte Braugasse, die Südseite der Schloßstraße, die Nord- und Westseite des Marktes mit dem Rathaus
- mit Löschgeräten, sogenannte Sturmfässer (das waren große hölzerne, auf schlittenähnlichen Gestellen befestigte, gefüllte Wasserkübel, die an den ehemaligen Rohrtrögen standen) wurde Wasser herbeigeschleppt.
Das Wasser gelangte durch die Spritzer zum Feuer. Als der Wasservorrat der Sturmfässer erschöpft war, bildete man eine Zutragekette mit Löscheimern die von Hand zu Hand bis zur Pulsnitz ging.
Insgesamt wurden 34 Häuser und 113 Nebengebäude ein Raub der Flammen, 269 Menschen obdachlos.
Am 19.08.1848 legte ein Scheunenbrand in der Talstraße links der Kamenzer Straße 36, Scheune mit der gesamten Ernte, Gerätschaften und mehreren Wagen in Schutt und Asche.
Am 18.08.1849 brannten die Scheunen an der Dresdner Straße.
Am 01.10.1877 brennen die Scheunen links der Jägerhofstraße.
Am 03.07.1885 brach im Dachstuhl links vom Eingang des Schlosses in dem sich die Kleinkinder- Bewahranstalt und die Gendarmerie- Station befanden Feuer aus.
Am 24.07.1889 wurde die Fabrikfeuerwehr der Firma Reuter (Emailierwerk) gegründet.
1900 brannte die Schlossbrauerei
Juni 1912 Brand im Emailierwerk Reuter
Am 05.01.1936 brach Feuer in den Keramischen Werken aus.
Am 27. April 1982 brannte die Stadtmühle ab.
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